Die Frage, wie es um das Grussverhalten auf den Wanderwegen steht, bewegt viele. Während einige Wanderer das Gefühl haben, dass immer weniger gegrüsst wird, zeigt eine Beobachtung auf der Rigi, dass Freundlichkeit dort die Regel ist. Nur etwa 10 Prozent der Wanderer grüssten dort nicht von sich aus, und wer gegrüsst wurde, erwiderte den Gruss stets freundlich.
Was Wanderer erzählen
20 Minuten hat auf der Rigi den Test gemacht.
Die Erfahrungen der Menschen gehen auseinander:
- Junge Wanderer: Zwei 15-jährige Schüler aus Baar betonen, dass sie immer grüssen, da es für sie eine Frage des Anstands ist. Sie freuen sich über eine freundliche Reaktion und finden es schade, wenn sie nicht zurückgegrüsst werden.
- Ältere Generation: Eine fast 60-jährige Frau berichtet, dass die Freundlichkeit nicht nur beim Wandern, sondern auch im Dorf nachgelassen hat. Sie freut sich umso mehr, wenn gegrüsst wird, weil es aus ihrer Sicht «nichts kostet und jeden freut».
- Touristen: Ein 38-jähriger Deutscher empfindet das Grüssen als eine schöne Tradition, die er in der Schweiz gelernt hat. Er hat beobachtet, dass der Blickkontakt entscheidend dafür ist, ob man grüsst. Auch zwei 17-jährige deutsche Touristen grüssten nicht immer von sich aus, versichern aber, dass sie stets zurückgrüssen, wenn sie angesprochen werden.
- Einheimische: Ein 51-jähriger Wanderer sieht keinen Unterschied zu früher. Er führt das teils fehlende Grüssen bei Touristen auf kulturelle Unterschiede zurück, empfindet dies aber nicht als störend, da die meisten sich der Tradition anpassen, sobald sie sie verstehen.
Der Blickkontakt als Schlüssel
Mehrere Wanderer sind sich einig: Der Blickkontakt ist oft entscheidend. Wenn die Augen sich kurz begegnen, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Gruss. Ein unhöflicher oder unfreundlicher Blick kann die Bereitschaft, zu grüssen, hingegen senken. Unabhängig davon, wer den ersten Schritt macht, sind sich jedoch die meisten einig, dass ein freundlicher Gruss stets erwidert werden sollte.