Streifzug über Königin der Berge Früher hat Seebi Gwerder die blauen Rigi-Bahnen sicher von Goldau zur Kulm chauffiert. Heute dirigiert er seine 16 Kühe, 7 Kälber und zahlreiche Rinder auf der Alp Obere First. Zusammen mit seiner Frau Theres bewirtschaftet er diese Alp auf Rigi First.
Routenbeschrieb
«Momentan haben wir nicht nur die viel gepriesene Alpruhe hier oben. Auf First wird ja kräftig gebaut», sagt Theres Gwerder. Die Medaille habe aber zwei Seiten. Einerseits der Baulärm, andererseits aber die zahlreichen Bauarbeiter, die täglich bei ihr in der Alphütte verpflegt werden möchten. «Da ist immer viel los, und die Arbeiter haben einiges zu berichten», sagt sie weiter. Die letzte Tour der «Neuen Schwyzer Zeitung» wird von Rita Baggenstos begleitet. Für sie eine gute Gelegenheit, wieder beim einen oder anderen bekannten Gesicht auf der Rigi an die Tür zu klopfen. Die Rigi-Berglerin weiss einiges zu berichten über die Königin der Berge. Etwa über die alte Bahn, die einst First und Scheidegg verband. «Mein Schwiegervater hat noch zahlreiche Bilder und gar einen Film darüber, wie vor Jahrzehnten die letzten Schienen abgebaut wurden.» Und heute sorgt sie sich darum, wie die Sanierung des maroden Unterstetten-Viadukts finanziert werden kann. Ein Haus aus Stämmen Auf dem Weg zur Scheidegg gibt es viele interessante Beobachtungen zu machen. Auf dem Bergrücken, eingangs Scheidegg etwa, liegen zahlreiche Baumstämme, und man hört Motorsägen kreischen. «Wir bauen hier ein Naturstammhaus», hat Romano Conzett die Erklärung. Das ist die natürlichste Form eines Blockhauses. «Die Stämme dazu hat uns die Unterallmeind-Korporation im Wald von Unterstetten geschlagen. Es handelt sich um so genanntes Mondholz», sagt der Bündner Spezialist. Für den Bau werden die Stämme nur unter Mithilfe von Motorsägen geformt. «Jeder Stamm ist halt unterschiedlich dick, so wie er in der Natur wächst», sagt Conzett. Aus diesem Mosaik der Stämme setzt er mit seinen Mitarbeitern in nur drei Monaten Handarbeit ein fertiges Ferienhaus zusammen. Am Sonntag ist Bergchilbi Auf der Scheidegg-Burggeist laufen die Vorbereitungen für ein besonderes Fest auf Hochtouren. «Wir sind dabei, dafür einen Teil unseres Spielplatzes neu herzurichten. Am Sonntag ist bei uns Bergchilbi», sagt Rita Meier vom Berggasthaus Rigi-Scheidegg. Peter Meier realisiert mit einheimischem Holz, kombiniert mit modernen Spielsachen wie Trampolins einen neuen Vergnügungspark für die jungen Rigi-Besucher. «Jetzt hoffen wir natürlich auf schönes Bergwetter am Sonntag. Wir sind vorbereitet», sagt Rita Baggenstos, die auch dem Vorstand des Kurvereins Rigi angehört. Auf Scheidegg endet ihre Wanderung mit der «Neuen Schwyzer Zeitung». «Ich würde gerne auch auf den letzten Abschnitt mitkommen, aber die Arbeit ruft.» Sieben Klafter Brennholz liegen vor ihrem Wohnhaus, und die wollen erst mal verräumt werden. «Dank der Wanderung konnte ich mich ein wenig vor dieser Arbeit drücken», schmunzelt sie. Jetzt müsse sie aber doch anpacken und hat doch Glück. Sie ist Betriebsleiterin der Seilbahn Chräbel–Rigi Scheidegg. «Ich darf seilen gehen und mein Mann wird sich um den grossen Stapel Holz kümmern.» Wandernde Holländer Keine fliegenden, sondern wandernden Holländer sind von Burggeist Richtung Gätterli unterwegs. «Wir sind Niederländer, fühlen uns aber in den hohen Schwyzer Landen sehr wohl», sagt einer aus der Gruppe. Schon seit fast 20 Jahren kämen sie immer nach Lauerz in die Ferien. Die Gegend würden sie sehr gut kennen und hier immer gerne wandern gehen. Diese Gruppe war dann die letzte Begegnung bis Rigi Hochflue, ja gar bis nach Seewen. Zur WanderungDen ersten Teil bewältigt man mit der Rigi-Bahn bis Station First. Von dort geht es ebenaus bis zur Alp Obere First. Den «Schild» kann man entweder bergseits umwandern oder man wählt den aussichtsträchtigen Felsenweg und gelangt so bis Unterstetten. Man folgt dem Weg weiter um den «Dossen» herum, durchläuft den alten Eisenbahntunnel und hat den Blick frei auf die Alp Rotenflue und dahinter die Rigi Scheidegg. Von Scheidegg über Burggeist geht es zum Gätterlipass. Dann erfolgt der Aufstieg auf der Zillistockseite zur Hochflue. Der Abstieg erfolgt zur Alp Egg. Von dort geht es zum Timpel und nach Seewen. Achtung: Über die Hochflue bewegt man sich in alpinem, teilweise sehr ausgesetztem Gebiet. Die Hochflue darf nur mit gutem Schuhwerk, trittsicher und schwindelfrei überschritten werden.
Routendetails
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