konkordiaplatz 141

Eine der wohl imposantesten und schönsten Gletschertouren der Schweiz führt vom Jungfraujoch auf den gewaltigen Konkordiaplatz. Auf der Konkordiahütte geniesst man einen fantastischen Rundblick auf den gewaltigste Gletscher der Alpen. Der Aufstieg vom Konkordiaplatz zur Hollandiahütte hat es in sich und auch der Abstieg zur Fafleralp bietet alle spannenden Facetten einer Gletscher- beziehungsweise alpinen Tour.

 

 

Routenbeschrieb

Für die Tour sind bewusst drei Tage eingesetzt. Am ersten Tag erfolgt der Start auf dem Jungfraujoch. Unterirdisch folgt man dem Weg vorbei an den zahlreichen Touristenattraktionen auf dem Jungfraujoch und man verlässt den Berg über den Stollen. Am Fusse des Mönchs ist der „Anseilplatz“. Je nach Schnee- und Gletscherverhältnissen kann man auf dem Jungfraufirn auf die Steigeisen verzichten, das Anseilen ist aber Pflicht. Im Spätsommer war der Firn mit viel Schnee bedeckt, allerdings gab es zahlreiche verdeckte Spalten. Der Abstieg zum Konkordiaplatz ist spannend. Zwischenhalte sind angebracht, kann doch hier eine ausgezeichnete Rundsicht mit bekannten Gipfeln genossen werden, links die Fiescherhörner, dass das Finsteraarhorn und das Gross Grünhorn, alles bekannte 4000er. Rechts gibt es die Jungfrau zu bewundern oder in südlicher Richtung das Aletschhorn. Nach gut einem Kilometer Abstieg erreicht man den zu dieser Jahreszeit aperen Gletscher ober halb des gewaltigen Konkordiaplatzes. Es empfiehlt sich, frühzeitig sich rechts zu orientieren, weil bei warmen Temperaturen die Gletscherbäche auf dem Konkordiaplatz kaum mehr überquert werden können. Frühzeiitg auf den Grüneggfirn respektive seine Moräne zuhalten, dann erreicht man die Moränenlandschaft unterhalb der Konkordiatreppe. Die Tour endet nach dem Aufstieg über die Treppe zur Hütte. Auf der Konkordia kann man einen fantastischen Rundblick auf den gewaltigsten Gletscher der Alpen geniessen.

 

Am zweiten Tag geht es von der Hütte auf den Konkordiaplatz.dazu hat man zwei Möglichkeiten: Entweder wieder über die Treppe des Vortages auf die Moräne und zurück auf den Gletscher oder üblicherweise auf den normalen, teilwiese durch Seile gesicherten Hüttenabstieg auf den Gletscher. Auf den ersten Metern sucht man sich einen guten Übergang zur Mittelmoräne des Grossen Aletschgletschers. Steigeisen sind auf dem Pickelhart gefrorenen Gletscher zwingend auf das Seil kann je nach Gruppenzusammenstellung noch verzichtet werden. Über den Konkordiaplatz geht es Richtung Grosser Aletschfirn. Vor der ersten Gletscherkuppe links halten, um die erste grosse Spaltenzone zu vermeiden. Allerdings wird es unumgänglich, kreuz und quer sich einen Aufstieg zu suchen. Im oberen Teil der Spaltenzone ist Vorsicht geboten, zahlreiche Schneebrücken sind nicht mehr geeignet, sie zu betreten (hohe Spaltensturzgefahr, sehr tiefe versteckte Spalten). Es bietet sich allerdings immer ein Weg über das Spaltenlabyrinth. Hat man die Spaltenzone hinter sich, wird der Gletscher Richtung Lötschenlücke wieder kompakter. Aber es ist hier in jedem Fall angebracht, am Seil zu laufen, zahlreiche versteckte Spalten sind nicht zu übersehen. Die letzten Höhenmeter zur Hollandiahütte haben es in sich. Wo Skitourenfahrer im Frühling noch eine kompakte geschlossene Schneedecke vorfinden, klaffen vor der Hütte riesige Spalten, die umlaufen werden müssen. Die Holandiahütte ist aber ein Bijou, so wie man sich eine gediegene SAC-Hütte vorstellt. Ende Juli bis anfangs September sicher nicht überlaufen. Auf der kleinen Terrasse hat es sogar einige Liegestühle. Auf hier ist der Blick zurück auf den Gletscher ober in die Lötschenlücke und hinüber zum Bietschhorn einzigartig.

 

Der dritte Tag ist der Abstieg zur Faleralp. Man kann – als Alternative, von der Hütte zuvor in gut zwei Stunden auf die Äbni Flue aufsteigen (an diesem Tag leider Nebel und sehr schlechte Sicht). Ansonsten entweder über den einfachen Gletscherweg zur Lötschenlücke oder über den spannenden Klettersteig zur Lötschenlücke absteigen. Am Seil und mit Steigeisen zur Senke Grossi Tola (schnell gehen, linker Hand laufend Steinschlag). Bei der Senke rechts halten auf die Felspartie auf der rechten Seite. Über das Resteis des Anungletschers queren und rechts über den spaltenarmen teil des Langgletschers absteigen bis man den felsigen Teil vor der gut sichtbaren Anenhütte erreicht. Danach ist der Weg blau-weiss und später rot-weiss bis zur Faleralp markiert.

 

Routendetails

Tour-Datum 30. August bis 1. September 2015
Region Schweiz, Bern, Wallis, Jungfrauregion, Aletschgletscher, Lötschental
Wandern-Schwierigkeit WS+
Zeitbedarf Tour 1: Jungfraujoch – Konkordiahüttte: 4h (10 km)
Tour 2: Konkordiahütte – Hollandiahütte: 4 – 6 h (11 km)
Tour 3: Konkordiahütte – Fafleralp: 5 h (11 km)
Aufstieg Tour 1: 185 m (höchster Punkt 3456m)
Tour 2: 696 m (höchster Punkt 3240m)
Tour 3: 117 m (höchster Punkt 3240m)
Abstieg

Tour 1: 795 m (tiefster Punkt 2701 m)
Tour 2: 134 m (tiefster Punkt 2613 m)
Tour 3: 1,6 km (tiefster Punkt 2701 m)

Strecke

Tour 1: Jungfraujoch 3453 m – Spinxstollen – Jungfraufirn -Richtung Punkt 3281 – Konkordiaplatz – Treppe Konkordiahütte – Konkordiahütte SAC 2856 m

Tour 2: Konkordiahütte SAC 2856 m – Normalabstieg auf Gletscher – Konkordiaplatz – Grosser Aletschfirn – Hollandiahütte SAC (Lötschenhütte) 3240 m

Tour 3: Hollandiahütte SAC (Lötschenhütte) 3240 m – Abstieg zur Lötschenlücke über Gletscher oder Klettersteig – Lötschenlücke 3158 m – Grossi-Tola – Langgletscher – Punkt 1977 – Grundsee – Gletscherstafel – Fafleralp 1787 m

Anfahrt Anfahrt mit der SBB bis Interlaken Ost, dann Berneroberland-Bahn und Jungfraubahn; mit dem PW bis Spiez (Parkmöglichkeiten beim Bahnhof-Parking für zirka Fr. 20.- pro Tag / Rundreisebillett am Bahnschalter lösen)
Verpflegung Aus dem Rucksack, Verpflegung nur auf den Hütten oder bei der Fafleralp
Bemerkungen ACHTUNG: Während der ganzen Tour befindet man sich auf Gletscher. Entsprechende Kenntnisse, Gletscherausrüstung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind unabdingbar. Während des Sommer verändert der Gletscher ständig seine Beschaffenheit und Oberfläche, Vorsicht beim Überqueren von Schneebrücken (Einsturzgefahr). Tour mit Barbara gelaufen.

 Alpineg-Tipps unterwegs:

SBB Fahrplan

  Jungfraujoch

  Konkordiahütte

  Hollandiahütte

  Lötschental

 

 

 

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Tour 1 /Tag 1: Jungfraujoch-Konkordiahütte

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Tour 2 / Tag 2: Konkordiahütte-Hollandiahütte

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Tour 3 / Tag 3: Hollandiahütte-Fafleralp

 

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Von Gery

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