Der Gitschen ist ein lohnendes Ziel, allerdings nur eines für gewohnte  Alpinwanderer im anspruchsvollen Bereich. Auf dem Gipfel wird man mit einer Traumsicht belohnt. Der Tiefblick ist einzigartig, mit viel Luft unter den Füssen und 2000 Meter Abgrund.

 

 

 

Routenbeschrieb

 

Den Gitschen zu besteigen, ist ganz sicher eine grosse Tour im Alpinbereich T5. Das Ambiente am Gitschen ist legendär, mit einem Tiefblick, der seinesgleichen sucht. Zweifellos einer der schönsten T5-Gipfel der Urner Alpen. Die Aussicht auf den Urnersee, Flüelen oder hinein ins Urner Oberland ist gewaltig. Aber auch der Blick auf die Nachbargipfel Uri Rotstock, Schlieren , Brunnistock oder Rophaien und Fronalpstock ist unbeschreiblich. Ausgangpunkt der Wanderung ist die Talstation der Seilbahn Chli Bergli Gietisberg. Bei der Bergstation geht es dann richtig los. Vorerst folgt man dem Weg südöstlich beim Heimwesen und gelangt so auf gut markiertem Weg zum Sattel (Punkt 1552 m) und über Weidegg zur Schafalp Oberberg. In den Sommermonaten weiden dort Dutzende Schafe. Eine kurze Rast bei der Älplerin Josy ist lohnenswert, sie weiss immer etwas zu berichten und sie kennt die Wetterlage am Gitschen. Nach Oberberg geht es über die breite Grasrippe Richtung Rinderstöckli, allerdings geht es vor diesem Stöckli westwärts Richtung Chüeband hinauf. Und immer hat man das Ziel, den Gitschen vor sich. Oberhalb des Chübandes geht es dann um den markanten Gipfelkopf herum, in die steile Ostflanke des Gitschen. Der Ausblick mit viel Luft unter den Sohlen ist hier gewaltig. Man quert hier die Flanke, an deren Ende sind Felsbiwaks eingerichtet, eines davon hat ein wunderbares Ruhebänkli, wo man nochmals tief Luft für den restlichen Aufstieg holen kann. Es geht durch eine Art Felstor hindurch. Der Weg führt nun rechts hinauf über die Wiesen des Vorderen Gämschfeldes. Durch diese schrofige Mulde geht es nun hinauf auf den Verbindungsgrat. Man erreicht den Wegweiser etwa auf einer Höhe von 2450 Metern. Dort geht es zuerst dem Sattel entlang, dann hinauf auf den Grat. Es folgt ein leichter Abstieg, mit Fixseilen gesichert und dann gilt es die restlichen Meter auf den Gipfel zu bewältigen. Auf dem bequemen Gipfelplateau gilt es nun vorerst die Aussicht zu geniessen. Es geht zurück zum Wegweiser. Von dort steigt man  über eine schroffige Felspartie hinauf auf ein Plateau. Dieser Abschnitt ist durch eine Kette gut gesichert. An deren Ende gilt es noch ein paar lehmige Tritte zu überwinden, man erreicht ein Hochplateau. Eine zweite Schulter wird überstiegen, ebenfalls in leichter Kletterei. Danach erfolgt der Abstieg über Geröll und Feinsplitt nördlich des Gitschentors zur Grasschulter bei Punkt 2167. Dort hangelt man sich nochmals über eine kurze Fixseilpassage hinunter und ereicht wenig später das Hochplateau, wo die Alpinwege vom Uri Rotstock und Gitschen aufeinandertreffen. In mehreren Windungen geht es nun bergab zur Musenalp. Dort kann nochmals die imposante Feldwand westlich der Alp bewundert werden. Ebenso spannend ist natürlich der Blick Richtung Osten zum Gitschen.

 

 

Routendetails

Tour-Datum 14. August 2012
Region Uri, Vierwaldstättersee, Isental
Wandern-Schwierigkeit  + I.
Zeitbedarf 5 h (7,8 km)
Aufstieg 1200 m
Abstieg 1090 m
Strecke Gietisflue 1393 m – Hinter Wang 1552 m – Oberberg 1800 m – Chüeband 2000m – Gitschen Biwak 2290 m – Punkt 2296 – Wegweise Gitschengrat 2450 m  – Gitschen 2513 m – Wegweiser 2450 m – nördlich unter Punkt 2540 – Horen 2167 m – Punkt 1980 – Obere Stelli – Firnboden 1637 m – Musenalp 1486 m
Anfahrt Mit der SBB bis Flüelen, Postauto bis Isenthal, bis Talstation Chli Bergli zu Fuss (45 min) oder mit dem Taxi (Walter Aschwanden 041 878 11 83)
Verpflegung/Logis Alp Oberberg, Musenalp (Empfehlung, gute Bewirtung, freundlicher Service, ausgezeichnete einheimische Spezialitäten)
Bemerkungen zahlreiche ausgesetzte Stellen, absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit nötig. Einige leichte Kletterstellen, Achtung loses Gestein, Erdtritte sind teilweise lehmig nach Regen.

 

 

 

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Von Gery

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