Ein Grat, fast soweit das Auge reicht. Der Brienzer Rothorngrat hat es in sich. Er ist auch bekannt als Via alta verde. Der herrlich luftige Grat wird seinem Ruf gerecht – viel grün und viel Luft unter den Füssen mit herrlicher Aussicht auf Wetter-, Schreck- und Finsteraarhorn sowie Eiger, Mönch und Jungfrau. Attraktiv für Alpinwanderer.

 

 

Routenbeschrieb

Der Grat des Brienzer Rothorns darf mit Fug und Recht als eine der schönsten Grat- und Graswanderungen des Berner Oberlandes bezeichnet werden. Zusätzlich an Attraktivität gewinnt die Wanderung, weil die ersten Höhenmeter mit der dampfenden Bahn auf das Brienzer Rothorn genossen werden dürfen.

Der Grat weist eine durchgehende Spur vom Brienzer Rothorn bis zur Ällgäuwlücke auf. Allerdings ist der Gratweg nur teilweise markiert, jedoch kann ein Verlaufen auf dem luftigen Grat nahezu ausgeschlossen werden. Oberhalb der Bahnstation der Brienz Rothornbahn gibt ein Wegweiser die Richtung vor, westwärts Richtung Grat. Auf den ersten Metern ist der Gratweg als harmlos zu bezeichnen. Er liegt an der Südflanke des Schongütsch, tangiert aber nach dem Gipfel erstmals den Grat, ein kleiner Vorgeschmack auf den restlichen spannenden Wegverlauf. Danach wechselt der Weg auf die Nordseite, weil die Lanzizähne nicht überschritten werden. Im Lättgässli steigt man eine steile Rinne ab, die mit einer Betontreppe versehen ist und zudem mit Drahtseilen den etwas ungeübteren Wanderern sicheren Halt gewährt. Es geht hinüber zum Chruterenpass.

An der Scharte des Chruterenpasses beginnt die eigentliche Gratwanderung. Die schmale Spur führt meist knapp links des Grates entlang zur ersten namhaften Höhe, dem Briefenhorn. Dort erfolgt ein Zwischenabstieg zum Wannenpass, dann zum Balmi und schliesslich zur Schlüsselstelle der ganzen Wanderung, an den Fuss des Tannhorns. Der Ostgrat hat es in sich. Er beginnt mit einer Drahtseil gesicherten leichten Kletterei. Dann wechselt der Aufstieg auf den Grat. Hier ist höchste Konzentration gefragt, der Grat ist schmal, auf rund 20 bis 30 Metern bietet er höchstens Platz für zwei Schuhe. Eine sehr luftige Angelegenheit, aber nach dieser Passage kann man wieder durchatmen. In gut zehn Minuten ist der Aufsteig zum Tannhorn geschafft. Der Abstieg auf der Rückseite ist im Vergleich zum Aufstieg harmlos. Die Spur verläuft über eine namenlose Kupee und dann nochmals ziemlich ausgesetzt auf das Ällgäuwhorä und von dort zur gleichnamigen Lücke hinunter. Über die Alp Bitschi geht es in vielen Serpentinen hinunter nach Oberried. Es sind in gut zwei Stunden 1300 Höhenmeter zu «vernichten». Bleibt genügend Zeit, kann man sich die heiss gelaufenen Füsse im erfrischenden Brienzersee abkühlen.

Routendetails

Tour-Datum 3. September 2016
Region Schweiz, Bern, Bienz, Bienzersee, Brienzer Rothorn, Rothorn Grat
Wandern-Schwierigkeit
Zeitbedarf 5h 30 min (11,67 km)
Aufstieg 405 m
Abstieg 2103 m
Strecke Bergstation Brienzer Rothorn 2266 m – Brienzer Rothorn 2252 m – Lättgässli 2175 m – Chruterenpass 2051 m ( 1 h) – Punkt 2090 – Briefehörnli 2164 m – Punkt 2097 – Wannepass 2069 m (1 h) – Balmi 2141 m – Punkt 2094 – Tannhorn 2220 m – Punkt 2088 – Ällgäuwhoren 2047 m – Ällgäuwlicka 1918 m (2 h)– Bitschi 1690 m – Bitschigrind – Spycheren 1332 m – Winkel 636 m – Oberried 566 m (2h 15 min – Zeitangaben mit Pausen)
Anfahrt Anfahrt mit der SBB bis Interlaken Ost, dann Zentralbahn bis Brienz, Brienzer Rothornbahn; oder mit der Zentralbahn via Brünig, Brienz; mit dem PW bis Brienz, dann Rückreise mit Zentralbahn von Oberreid bis Brienz.
Verpflegung Aus dem Rucksack, Berggasthaus Brienzer Rothorn
Bemerkungen Der Grat ist meist ausgesetzt und nur für absolut trittsichere und schwindelfreie Berggänger geeignet. Bei Nässe nicht zu empfehlen. Der Hauptteil des Weges bewegt sich im Bereich T3 bis T4; Schlüsselstelle beim Tannhorn T6.

 Alpineg-Tipps unterwegs:

SBB Fahrplan

Brienz Rothornbahn

  Oberried am Brienzersee Tourismus

 

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Von Gery

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